Die Schwangerschaft an sich ist ja eine sehr spannende Zeit – begleitet von Vorfreude genauso wie Unsicherheit. Gerade zu Beginn tun sich da jede Menge Fragen auf. Bei mir war das unter anderem auch: Was passiert mit den Kursen? Kann ich als Trainerin weiter unterrichten und worauf sollte ich in Bezug auf Fitness in der Schwangerschaft Acht geben? Wie gehen die Kurse während der Babypause weiter?
Zumba, Pilates & Fitness in der Schwangerschaft
Die große Frage: Kann ich in der Schwangerschaft weiter Fitness-Kurse unterrichten?
Diese Frage habe ich natürlich auch meiner Frauenärztin gestellt. Sie meinte:
“Alles, was sie vorher schon gemacht haben, können Sie gerne weiter machen. Solange es ihnen gut tut und Spaß macht. Irgendwann geht es dann eh nicht mehr.”
Und sie hat recht behalten! Ich habe noch zusätzlich recherchiert, mich ein bisschen schlau gemacht. Was der Körper bereits gewöhnt ist, verträgt er auch zu Beginn der Schwangerschaft meist noch gut. Vorausgesetzt natürlich, die Schwangere ist gesund, fühlt sich wohl und aus ärztlicher Sicht spricht alles dafür.
Im ersten Drittel: Mehr oder weniger normales Fitness-Programm
Bei mir war es so: Ich habe zu Beginn relativ normal mit den Kursen weitergemacht. Außer bei Zumba, da habe ich die Einheiten etwas schnulziger gestaltet, also weniger Power-Lieder. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich zudem Sprünge nur angedeutet. Damits zu Beginn niemandem von den Stamm-Teilnehmerinnen auffällt, habe ich dafür die Armbewegungen umso deutlicher gemacht ; -)
Im ersten Drittel der Schwangerschaft (bis vor den Weihnachtsferien) habe ich also weiter Bodylates, Zumba, Pilates und Yin Yoga unterrichtet. Aufgrund des Corona-Lockdowns hat in dieser Zeit das gesamte Kurs-Programm online stattgefunden. Ob es mir damit immer gut gegangen ist? Großteils hat es mir sehr gut getan und mir einen Teil meines geliebten Kurs-Alltags bewahrt. Mitten in Zeit der vielen Veränderung und Unsicherheit zwischen der neuen Situation der Schwangerschaft, dem Fragezeichen, wie es mit den Corona-Lockdowns weitergehen wird und wie das alles die Kurse beeinflussen wird. Aber ich erinnere mich schon an einen Abend, an dem mich die typischen Schwangerschaftsbeschwerden begleitet haben. Da habe ich während der Kurse eher gute Miene zu nicht so guter Befindlichkeit gemacht und geschaut, dass ich die Kurse gut über die Bühne bekomme. Das war knapp vor Weihnachten, damit wusste ich also, dass ich ab sofort bei den Kursen ein bisschen umdenken werde. Den Ladies aus den Kursen habe ich aber noch nix verraten, nur die Trainerinnen Anna und Jasmin habe ich eingeweiht.
Im zweiten Drittel: Wenn auf einmal keine Bauchlage mehr geht
Bei der ersten Bodylates-Einheit im Jänner 2021 wollte ich irgendeinen Bodylates-Klassiker in der Bauchlage unterrichten. Tja, was soll ich sagen: Das ging nicht mehr! Der Bauch war zwar noch nicht wirklich sichtbar, aber das kleine Baby war schon so gewachsen, dass ich nicht mehr am Bauch auf der doch eher harten Matte liegen konnte. Ich habe ja die meisten Einheiten während der Lockdowns auf Video aufgezeichnet. Man sieht mich also am Video dieses Kurses, wie ich mich hinlege, wieder aufsetze und dabei unbeirrt weiterquatsche ; -) Um es dann nochmal zu probieren und draufzukommen: Nö, Bauchlage geht nimmer. Gut, ab sofort mit dem wachsenden Bauchi hieß es: Umdenken! Zum Glück wusste ich aus meiner Ausbildung für Yoga in der Schwangerschaft schon einiges darüber, worauf ich Acht geben sollte.
So habe ich die Einheiten bzw. meinen Unterrichtsstil verändert
- Bei Bodylates und Pilates habe ich vieles einfach verbal angeleitet und nicht mehr vorgezeigt. Quatschen und erklären tu ich ja eh immer viel beim Anleiten der Kurse ;- ) So gingen wie gesagt die Übungen in der Bauchlage für mich nicht mehr. Übungen, die gezielt die gerade Bauchmuskulatur ansprechen, sollte man nicht mehr machen und sie fühlen sich dann auch nimmer gut an. Vom Ablauf und Aufbau der Einheit hat sich für die Teilnehmerinnen gar nicht so viel verändert!
- Bei Zumba wurden die Einheiten immer schnulziger. Je mehr das Bauchi sichtbar wurde, umso weniger beweglich war ich selbstverständlich im Oberkörper (das heißt viel Geshake viel da schon mal weg). Dazu kam die Kurzatmigkeit – das ist ganz normal mit fortschreitender Schwangerschaft. Irgendwann war eine ganze Einheit dann echt schon zu lange für mich, bei aller Zumba-Liebe! Ab Jänner/Februar hat Anna immer mehr der shaky shaky Einheiten übernommen und den Ladies eingeheizt. Immer noch online übrigens!
Zeit für die News
Mitte Februar habe ich allen Teilnehmerinnen, die damals aktiv in den Kursen dabei waren, die Neuigkeiten mitgeteilt. Bis April habe ich noch sehr sanfte Einheiten unterrichtet und dabei sehr viel verbal durch die Übungen geleitet.
Im dritten Drittel: Organisation & die Kurse abgeben
Dann war es an der Zeit, sich die Frage zu stellen: Wie geht es mit den Kursen weiter? Erst dachte ich, wir machen das Semester fertig und danach ist mal Pause. Zu diesem Zeitpunkt war es noch fraglich, ab wann die Kurse wieder “in echt” im Turnsaal oder im Freien stattfinden können. Nach der langen Zeit der online Kurse schlich sich langsam die Müdigkeit ein. Mit den länger werdenden Tagen wollten auch die Teilnehmerinnen lieber wieder im Freien was machen als zu Hause vor dem Bildschirm herumturnen. Erst dachte ich, dass meine Babypause auch eine Kurspause bedeutet. Als dann ab Mai 2021 die Kurse wieder im Freien und im Turnsaal statt finden, ist die Freude umso größer! Ich merke, dass die Motivation bei den Ladies definitiv da ist und es echt schade wäre, nun mit den Kursen zu pausieren.
Mit hüpfendem Herzen Tschüss in Richtung Babypause
Somit ist meine Aufgabe nun: Die Kurse und die Organisation herum so abzugeben, dass ich mich mit gutem Gewissen in die Babypause verabschieden kann. Gemeinsam mit Anna, Lena und Jasmin erstelle ich einen Kursplan bis Anfang September, so dass auch die Sommerkurse im ATG wie gewohnt stattfinden können. Lena übernimmt zudem die Mails und die Buchungen und somit ist das Wichtigste abgedeckt! Das war schon einiges an Vorbereitung, aber hat sich auch gelohnt: Denn zu wissen, dass die Kurse einfach weiter Herzen zum Hüpfen bringen, während ich mich auf die letzten Wochen der Schwangerschaft vorbereite und dann an die neue Mama-Situation gewöhne, ist schon was ganz besonderes. Da bin ich echt dankbar und durchaus stolz auf die gesamte Kurs-Community mit den Ladies und den anderen Trainerinnen, die in den letzten Jahren entstanden ist.
Falls du auf der Suche nach Yoga & Fitness speziell für die Schwangerschaft bist
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